Dienstag, 12. Juli 2011

Was sein soll – und was ist

Paul Krugman weist in einen Blog-Eintrag auf die Berichterstattung in der Presse hin, die oft das berichtet, was nach der herrschenden Meinung eingetreten sein sollte, anstatt das zu berichten, was tatsächlich eingetreten ist.

Paul Krugman: »Inconceivabilities« (NYTimes Blog)

In dem Eintrag, der auf einen Blog-Eintrag von Dean Baker Bezug nimmt, geht es um die Beschreibung der argentinischen Wirtschaft als „seit langem stagnierend“, was bei realen Wachstumsraten von 8%/Jahr eine in der Tat merkwürdige Beschreibung ist.

Das Phänomen ist allerdings, ganz wie Krugman schreibt, ein allgemeines. Die Presse gibt all zu oft die „herrschende Meinung“ wieder, wobei es sich dabei um die von PR-Machern und ideologieproduzierenden „Think-Tanks“ oder Werbekampagnen (INSM, „Stiftung Marktwirtschaft“ o.ä.) produzierte Meinung handelt. Anstatt Fakten zu publizieren, werden dubiose Index-Werte oder eben einfach wertende Begriffe verwendet, die eine bestimmte Lage suggerieren.

Ein Beispiel für solch irreführende Berichterstattung in Deutschland ist die Verwendung des GfK-Konsumklima-Index. Über dessen Steigen wird gerne berichtet, womit ein konsumgetragener Aufschwung belegt werden soll. Die tatsächlichen Zahlen, wie z.B. die des statistischen Bundesamtes über die Einzelhandelsumsätze, die eine ganz andere Wertung nahelegen, werden hingegen nicht berichtet.

Anm.: Ein Antidot gegen die veröffentlichte herrschende PR-Meinung sind die „NachDenkSeiten“.

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