Donnerstag, 14. Juli 2011

Wenn wir nichts tun können, warum haben wir Ökonomen?

Eine gute Frage stellt Dean Baker:

»If it’s not different this time, why do we have economist?«
(RWER Blog)

Sieht man die Aufgabe der Ökonomen in der Wissenschaft, so ist ihr Ertrag in der Tat mehr als bescheiden. Sieht man die Aufgabe der Ökonomen in der Ideologie-Produktion, sieht das ganze allerdings ganz anders aus.

Dienstag, 12. Juli 2011

Was sein soll – und was ist

Paul Krugman weist in einen Blog-Eintrag auf die Berichterstattung in der Presse hin, die oft das berichtet, was nach der herrschenden Meinung eingetreten sein sollte, anstatt das zu berichten, was tatsächlich eingetreten ist.

Paul Krugman: »Inconceivabilities« (NYTimes Blog)

In dem Eintrag, der auf einen Blog-Eintrag von Dean Baker Bezug nimmt, geht es um die Beschreibung der argentinischen Wirtschaft als „seit langem stagnierend“, was bei realen Wachstumsraten von 8%/Jahr eine in der Tat merkwürdige Beschreibung ist.

Das Phänomen ist allerdings, ganz wie Krugman schreibt, ein allgemeines. Die Presse gibt all zu oft die „herrschende Meinung“ wieder, wobei es sich dabei um die von PR-Machern und ideologieproduzierenden „Think-Tanks“ oder Werbekampagnen (INSM, „Stiftung Marktwirtschaft“ o.ä.) produzierte Meinung handelt. Anstatt Fakten zu publizieren, werden dubiose Index-Werte oder eben einfach wertende Begriffe verwendet, die eine bestimmte Lage suggerieren.

Ein Beispiel für solch irreführende Berichterstattung in Deutschland ist die Verwendung des GfK-Konsumklima-Index. Über dessen Steigen wird gerne berichtet, womit ein konsumgetragener Aufschwung belegt werden soll. Die tatsächlichen Zahlen, wie z.B. die des statistischen Bundesamtes über die Einzelhandelsumsätze, die eine ganz andere Wertung nahelegen, werden hingegen nicht berichtet.

Anm.: Ein Antidot gegen die veröffentlichte herrschende PR-Meinung sind die „NachDenkSeiten“.

Mittwoch, 6. Juli 2011

Fortschritt (2)

Ehemalige Spitzenpolitiker fordern einen „New Deal“ für Europa und eine Abkehr von der Sparpolitik, hin zur Investition in öffentliche Güter:

Investieren statt sparen –
Ex-Spitzenpolitiker fordern »New Deal« für Euro-Zone
(Spiegel Online)

Nachtrag:
Für die USA fordert der Hedge-Fonds-Manager Barton Biggs in einem WSJ-Interview ein Investitionsprogramm. Vgl. folgenden Blog-Eintrag von Paul Krugman: “Hedge-Fund-Hippies”.
Das ganze Interview ist sehenswert, z.B. am Ende die Äußerungen Biggs’ zum Investment in Gold. Die Video-Version ist auch für Nicht-Abonnenten offen.

Fortschritt (1)

In einem Interview mit der Zeit fordert der Wirtschaftswissenschaftler Giacomo Corneo einen Spitzensteuersatz von 66% und eine Mindestbesteuerung in Europa:

„Die Reichen kommen zu leicht davon“ (Zeit Online)