Börsen-Kommentator Dirk Müller hat der FTD ein interessantes Interview gegeben, in welchem er sich positiv zu einer Umverteilung äußert und sich u.a. auf den New Deal Franklin D. Roosevelts bezieht:
Mittwoch, 19. Oktober 2011
Mittwoch, 2. Februar 2011
Zum Thema Ungleichheit
»Das Problem der Schere zwischen Arm und Reich«
Prädikat: Lesenswert!
Dienstag, 1. Februar 2011
250 Ökonomen fordern die Möglichkeit von Kapitalverkehrsbeschränkungen
In einem offenen Brief an die US-Regierung fordern 250 Ökonomie-Professor/innen eine Handelspolitik, die Kapitalverkehrsbeschränkungen erlaubt, um Finanzkrisen zu verhindern:
Offener Brief zur Ermöglichung von Kapitalverkehrsbeschränkungen (PDF)
(Via RWER Blog.)
Anm.:M.E. treibt die Welt weiter in die klassische kapitalistische Wirtschaftskrise und man braucht genau vier Maßnahmen, um diese Krise zu überwinden:
- Mindestlöhne und
- ein progressives Steuersystem, sowie zu deren Durchsetzung
- Kapitalverkehrskontrollen und
- Zölle.
Gegen alle diese Maßnahmen wendet sich die h.M. in der VWL (unter Berufung auf die – fehlerhafte – neoklassische Theorie) und hat es leider geschafft, daß sie durch viele Verträge verunmöglicht werden. Um so schöner ist es zu sehen, daß es nun Ökonomen gibt, die bezogen auf den Kapitalverkehr zu anderen Ergebnissen kommen, auch wenn sie sich dabei vor allem auf die Vermeidung von Symptomen, nämlich von spekulativen Kapitalbewegungen, konzentrieren.
Montag, 24. Januar 2011
On Mainstream Economists and the Crisis
If they don’t know anything, why should we listen to them?
Donnerstag, 25. November 2010
Heiner Flassbeck über die Finanzkrise
Beim von den Nachdenkseiten veranstalteten 20. „Pleisweiler Gespräch“ vom 20.11.2010 gab es einen Vortrag von
Prädikat: Absolut sehenswert!
Freitag, 28. Mai 2010
Thesen der Linkspartei-Bundestagsfaktion zur Finanzkrise
Die Linkspartei-Fraktion im Bundestag hat ein Diskussionspapier zur Lösung der Finanzkrise veröffentlicht: »Den Bankensektor neu ordnen« (via www.nachdenkseiten.de). Unabhängig von den dort vorgeschlagenen Lösungen sind die dort enthaltenen Thesen zu den Ursachen der Finanzkrise interessant. Zitat:
»Seit den 1980er Jahren haben alle Bundesregierungen (von Kohl über Schröder bis Merkel) eine offensive Umverteilung von Vermögen und Einkommen von unten nach oben organisiert. Für die Armen reicht ihr sinkendes Einkommen immer weniger zur Deckung ihrer Grundbedürfnisse. In Kombination mit der Sparpolitik des Staates hat das zur Folge, dass die Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen stagniert bzw. in einzelnen Bereichen sogar rückläufig ist. Das wird durch die höheren Einkommen der Reichen nicht ausgeglichen, weil sie eine höhere Sparneigung haben und daher das Geld nicht in den Konsum, sondern in die Bildung von Ersparnissen fließt. Den wachsenden Ersparnissen der Reichen stehen aber keine hinreichenden produktiven Investitionsmöglichkeiten zur Verfügung, denn die Produktionskapazitäten sind aufgrund der schwachen Nachfrage schon heute unterausgelastet. Als Alternative tragen die Vermögenden ihr Geld auf die Finanzmärkte und investieren in einen weitgehend stagnierenden Bestand von Vermögensgütern wie z.B. Immobilien, Aktien, Anleihen, Derivate und Rohstoffe. Als Folge ergeben sich notwendig Preissteigerungen – bzw. spekulative Preisblasen – für diese Vermögensgüter, die ebenso notwendig in regelmäßigen Abständen platzen und zu Finanzkrisen führen müssen.«
Die Analyse in diesem Punkt halte ich für genau richtig.
Sie entspricht dabei in diesem Punkt im wesentlichen dem Thesenpapier von Joseph Stiglitz und Jean-Paul Fitoussi »The Ways Out of the Crisis and the Building of a More Cohesive World«, vgl. meinen Blog-Eintrag Finanzkrise, Einkommensverteilung und Steuerpolitik.
Sonntag, 16. Mai 2010
Steve Keen gewinnt den „Revere Award for Economics“
Steve Keen hat den „Revere Award for Economics“ gewonnen:
- Eintrag im Real World Economics Review Blog.
- Artikel im Handelsblatt: „Gefeierte Untergangspropheten“.
Herzlichen Glückwunsch! Ich bin ein Fan von Steve Keen. Insbesondere sein Buch Debunking Economics ist m.E. ein „must-read“ für jeden ökonomisch interessierten.
Dienstag, 4. Mai 2010
Zur realistischen Modellierung ökonomischer Zusammenhänge
Ein interessanter Beitrag über realistische Modellierung und über systemische Risiken am Finanzmarkt ist der Beitrag von J. Doyne Farmer. Natürlich ist er kein Ökonom, sondern Physiker.
Nachtrag:
Interessant in Bezug auf die Stabilität von Beziehungen am Beispiel von Telefonnetzkapazitäten ist der Beitrag von Frank Kelly (Mathematiker).
Montag, 25. Januar 2010
Finanzkrise, Einkommensverteilung und Steuerpolitik
»The crisis has structural roots. The aggregate demand deficiency preceded the financial crisis and was due to structural changes in income distribution. Since 1980, in most advanced countries the median wage has stagnated and inequalities have surged in favour of high incomes. […]As the propensity to consume out of low incomes is generally larger, this long-term trend in income redistribution by itself would have had the macroeconomic effect of depressing aggregate demand.In the US the compression of low incomes was compensated by the reduction of household savings and by mounting indebtedness that allowed spending patterns to be kept virtually unchanged. At the same time, the limited safety nets forced the government to pursue active macroeconomic policies to fight unemployment, increasing government debt as well. Thus, growth was maintained at the price of increasing public and private indebtedness.Most European countries tread a different path. The redistribution to higher incomes resulted in an increase in national savings and depressed growth. In the past fifteen years the institutional setting, notably the deficit constraints embedded in the Maastricht criteria and in the Stability and Growth Pact, resulted in low reactivity of fiscal policies and restrictive monetary policy. Together with a financial sector less prone to innovation, this limited consumer borrowing. The shift in distribution resulted in soft growth.«
»To reverse the trend in distribution, and hence to contribute to sustaining aggregate demand in the medium-to-long term, it is proposed as follows.1- To increase the progressivity of the tax system, in particular for high and very high incomes. This should happen in a coordinated way to avoid excessive movement of highly-skilled workers.2- Fight against tax heavens – in distinguishing between low tax cooperative jurisdictions and others – and, in general, increase the resources devoted to fighting tax evasion and lack of information sharing.3- Introduce some sort of cooperation among countries to avoid tax competition, wage deflation and social dumping, the modern versions of beggar-thy-neighbour policies which were common in the 1930s. […]«
Dienstag, 26. Mai 2009
Steve Keens Blog zur Finanzkrise
“Who do current neoclassical economists blame for this crisis? The Federal Reserve of course, for poor economic policy:
‘By 2007, fuelled by the Federal Reserve’s egregious policy errors, markets were moving into unsustainable bubble territory. The Fed by this time had realized the problem was getting out of hand and had moved interest rates up sharply—too sharply—and burst the house price bubble.’ (McTaggart et al).
But who staffs the Federal Reserve? Neoclassical economists of course…
Please, let’s not fall for this nonsense a second time. Keynes tried to free us from neoclassical economic thinking back in the 1930s, only to have neoclassical economists like John Hicks and Paul Samuelson eviscerate Keynes’s thought and re-establish a revitalised neoclassical economics after the Depression was over. This time, let’s do it right and get rid of neoclassical economics once and for all.”
Dienstag, 28. April 2009
Die Finanzkrise und ihre Ursachen
»Weil weder Gutachter noch Regierung den Ausfall dieser gewaltigen Nachfrage als Krisenursache sehen, können oder wollen sie nicht darüber nachdenken, wie diese Lücke gefüllt werden soll. Solche Gedanken würden ja – horribile dictu – die Überlegung nahelegen, ob der Konsum nicht durch eine dauerhaft stärkere Einkommensentwicklung bei Geringverdienern und damit durch eine höhere Massenkaufkraft stabilisiert werden könnte oder, besser, müsste.«
»Wenn die Banken zugleich restriktiver werden, hat das weniger mit ihrer Bilanzschwäche als mit der erwarteten Zunahme der Pleiten und Kreditausfälle zu tun. Auch wenn der Staat sie jetzt mit Wohltaten überhäuft, werden sie aus nachvollziehbaren Gründen ihre Kreditvergabe so lange nicht ausweiten, wie sich die Geschäftsaussichten ihrer Kundschaft nicht merklich verbessern.«