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Freitag, 19. November 2010

Paul Krugman über die Krise der Ökonomischen Lehre

Eine schöne Darstellung der gegenwärtigen Krise der VWL aus der Sicht eines Keynesianers bietet ein Artikel von Paul Krugman im New York Times Magazine: (Besonders schön ist die Erklärung einer Rezession anhand der “Capitol Hill Babysitting Co-op”.)

“How Did Economists Get It So Wrong?”

Der Artikel ist schon etwas älter, ich habe ihn jetzt erst entdeckt.

P.S.:
Ich füge hinzu, daß meine Kritik an der VWL noch tiefer geht als die von Krugman, der selbst noch neoklassische Modelle verwendet, die aus meiner Sicht nicht haltbar sind.

Freitag, 1. Oktober 2010

VWL und Gehirnwäsche

Zur Lektüre empfohlen: ein aufschlußreicher Artikel von Olaf Storbeck im Handelsblatt über die ideologische Verblendung vieler Volkswirtschaftler:

»Leben in der Scheinwelt«.

Anmerkungen zum sog. »freien Welthandel«

Ein schöner Blog-Eintragvon Paul Krugman,

»Models vs. Slogans«,

enthält einige sehr richtige Ausführungen zum Freihandel mit einem schönen Zitat von Paul Samuelson:

»If you think in terms of models, however, you know that the case for free trade is profound, but also conditional: it depends, among other things, on having sufficient policy levers to achieve more or less full employment simultaneously with free trade. Without that, the picture is very different. As Paul Samuelson wrote long ago,
›With employment less than full and Net National Product suboptimal, all the debunked mercantilist arguments turn out to be valid.‹«

Der sog. komparative Kostenvorteil, der von den Apologeten des Freihandels stets als Begründung der Vorteilhaftigkeit des Handels herhalten muß, kann eben allenfalls dann die Vorteilhaftigkeit des Handels begründen, wenn es keine unausgelasteten Faktoren, d.h. keine (Massen-)Arbeitslosigkeit gibt.

Sonntag, 11. April 2010

Raum für neue Ideen

Äußerst begrüßenswert ist eine Initiative des bekannten Finanzspekulanten George Soros: Das »Institute for New Economic Thinking«.

Das Institute dient der Ermöglichung ökonomischer Forschung abseits des gängigen ökonomischen Paradigmas. Vgl. auch folgenden Artikel im Handelsblatt: »Millionen-Angriff auf etablierte VWL«

Die Internetseite des Instituts ist leider etwas schwerfällig. Es gibt aber bei YouTube einen Kanal des Instituts (»INETeconomics«), auf dem man die Videos, in denen die Mission des Instituts in verschiedenen Interviews anschaulich beschrieben wird, direkt ansehen kann.

(Update: Die Internetseite des INET wurde deutlich verbessert, es gibt dort u.a. eine Liste der verfügbaren Videos. [Leider funktioniert ClickToFlash {eine Safari-Erweiterung} auf der INET-Seite nicht.])

Nachtrag 1:
Dazu auch: Handelsblatt: »Millionen-Angriff auf etablierte Ökonomie« (über die Eröffnungskonferenz des Instituts in Cambridge [UK]).

Nachtrag 2:
Während einige der als Video teilweise veröffentlichten Beiträge auf der Eröffnungstagung meine geringen Erwartungen an die ökonomische Wissenschaft eher bestätigen, ist der mit Abstand beste, wirklich sehenswerte Beitrag bisher der Beitrag von George Soros selbst. Interessant ist aber auch der Beitrag von Richard Koo.

Nachtrag 3:
OK, ein sehr schöner – und ziemlich lustiger – Beitrag ist der von Joseph Stiglitz, in welchem dieser über viele Annahmen in Modellen der h.L. in der VWL herzieht, u.a. über die des „representative agent“ und (in Ansätzen) über die gängige Modellierung des Arbeitsmarktes.

Nachtrag 5:
Die Beiträge werden offenbar nach und nach eingestellt. Ein ganz wunderbarer Beitrag ist der von Robert Skidelsky.

Nachtrag 4:
Ein ganz schlimmer – sicher der schlimmste – Beitrag ist der des Deutschen Harald Uhlig, der sich nicht entblödet, eine abstrakte Grafik (wahrscheinlich aus dem Internet kopiert), die an einige Kompositionen Mondrians angelehnt ist, als eine zulässige Abstraktion eines Baumes darzustellen. Zitat (5:55m): “Economic Models are not meant to be realistic. It would be wrong if they were realistic. They are not attractive if they are realistic.” Wer solche Ökonomen hat, braucht keine Künstler mehr. Uhlig schafft es, in einem Vortrag nicht nur das Konzept der Abstraktion falsch zu verstehen (für einen Ökonomen nicht ganz ungewöhnlich), sondern auch noch das Konzept der Falsifikation von Annahmen. Zitat (6:55m): “If you have a theory you can’t reject, it’s probably not a good theory. […] You want theories that are easy to reject, that are obviously false, in the way that the Mondrian picture is an obviously false picture of a tree.” Und ich dachte, schlimmer als Friedmans F-Twist geht nicht. Prädikat: unterirdisch.