Dienstag, 7. April 2009

Kritischen Journalismus? Gibt es in den Wirtschaftszeitungen!

Ich muß leider sagen, daß ich vom deutschen Journalismus recht enttäuscht bin. Da ich Italien etwas besser kenne, weiß ich, daß es noch schlimmer geht, aber die deutschen Zeitungen bieten m.E. in politischen und ökonomischen Fragen in der Regel Mittelmaß und/oder unkritische Wiedergabe neoliberalen Mainstreams, wahrscheinlich vorbereitet und vorgekaut von der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft, die bekanntlich eine PR- bzw. Werbekampagne des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall ist. Vor allem gibt es kaum pointierte Diskussionen zwischen widerstreitenden Positionen oder gar deren journalistische Aufarbeitung.
Ganz anders hingegen – die Wirtschaftszeitungen, womöglich inspiriert durch die angelsächsische Art, sich immer auch ein paar Quälgeister und Querdenker zu halten. Neben der Financial Times Deutschland, in welcher immer wieder neben Vertretern der herrschen neoklassischen/neoliberalen Denkrichtung auch diesbezüglich kritische Beiträge erscheinen, gibt es auch im Handelsblatt immer wieder interessante Beiträge zu ökonomischen Themen, die die gewohnten Denkmuster hinterfragen.
Zuletzt positiv aufgefallen ist mir die durchaus lesenswerte und am Original orientierte Artikelreihe über John Maynard Keynes. Besonders gefallen hat mir der Artikel »Der Kern von Keynes«. Ganz unabhängig davon, ob man Keynes’ Theorien nun anhängt oder nicht, ist es von Interesse, was er denn eigentlich gesagt hat. Danke, Handelsblatt!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen